Eine gelungene Bewerbung ist deine erste Eintrittskarte für deinen Traumberuf. Deine Bewerbung soll einerseits formale Standards erfüllen und andererseits deine persönliche Note und Motivation zum Ausdruck bringen. Dies sind die Tipps der geht los!-Redaktion für eine gelungene Bewerbung.
Du kannst dich zwar an den allgemeinen Empfehlungen für eine Bewerbung um einen Arbeitsplatz orientieren, aber für eine Ausbildungsstelle sind ein paar Besonderheiten zu beachten. Als Auszubildender (m/w/d) verfügst du noch nicht über zahlreiche Berufserfahrungen und das erwartet auch keiner von dir. Darum solltest du den Schwerpunkt auf deine persönlichen Stärken und deine Motivation legen.
DAS ANSCHREIBEN
Das erste Blatt auf deiner Bewerbungsmappe ist das Anschreiben. Aus ihm soll hervorgehen, warum du den Beruf erlernen willst, warum du dafür geeignet bist und warum du die Ausbildung in diesem Betrieb absolvieren willst. Das Anschreiben entscheidet wesentlich darüber, ob die Personalverantwortlichen auch den Rest deiner Bewerbung lesen. Wichtig ist, dass du keine Muster-Vorlagen aus dem Internet kopierst. Gute Personalverantwortliche erkennen vorgefertigte Textbausteine und sortieren die Bewerbung dann wahrscheinlich aus. Das Anschreiben sollte zwar gut formuliert sein, aber unbedingt eine persönliche Note haben. Letztlich sollte sich der schriftliche Ausdruck mit dem persönlichen Eindruck im Vorstellungsgespräch decken. Sei selbstbewusst, aber übertreibe nicht. Stelle in deinem Anschreiben einen klaren Bezug zu den Anforderungen der Ausbildungsstelle her. Nenne private oder schulische Interessen, Hobbys oder Ehrenämter, die etwas mit der Ausbildung zu tun haben. Vermeide leere Floskeln wie „Ich bin äußerst teamfähig.“ Nenne besser einen praktischen Beleg für deine Teamfähigkeit, z. B. dass du in einem Verein aktiv bist.
DAS BEWERBUNGSFOTO
Zwar ist ein Bewerbungsfoto rein formal keine Pflicht, aber du solltest es deiner Bewerbung beifügen, weil es einen viel persönlicheren Eindruck vermittelt. Das Bewerbungsfoto gehört auf die erste Seite deines Lebenslaufes. Natürlich sollte das Foto von guter Qualität sein und nicht etwa ein Schnappschuss von deiner letzten Freizeitaktivität. Das Bild sollte authentisch und nicht zu inszeniert sein, das wirkt sonst unglaubwürdig. Wichtig ist, dass du selbst zu dem Foto stehen kannst und den Eindruck hast, dass es deine Ausstrahlung und Persönlichkeit widerspiegelt.
LEBENSLAUF
Dein Lebenslauf sollte lückenlos und in tabellarischer Form über deinen bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang informieren. Er sollte möglichst nicht länger als eine, maximal zwei DIN A4 Seiten sein, zumal du ja noch nicht über einen so langen Werdegang verfügst. Konzentriere dich auf das Wesentliche und nenne die Interessen, Qualifikationen und Hobbys, die für die Ausbildung relevant sind.
Der Aufbau
- Persönliche Angaben der Daten
- Berufserfahrungen (wenn du bereits welche gesammelt hast)
- Abschlüsse
- Praktika
- Interessen, Hobbys, Ehrenamt
- Ort, Datum und Unterschrift
DIE BEWERBUNGSMAPPE
Auch wenn viele große Konzerne mittlerweile E-Mail-Bewerbungen und Online-Formulare anbieten, bevorzugen viele kleine Unternehmen und Behörden immer noch eine gedruckte Bewerbung per Post. In der Regel steht in der Stellenausschreibung, welche Form der Bewerbung gewünscht ist. Als Mappe kannst du einen Klemmordner aus Karton verwenden. Karton bietet gegenüber Kunststoff den Vorteil, dass es sich angenehmer anfasst und die Mappen nicht so leicht verrutschen, wenn sie sich auf dem Schreibtisch der Personalverantwortlichen stapeln. Achtung, das Anschreiben gehört nicht in die Mappe, sondern liegt lose auf ihr drauf. In die Mappe gehören in dieser Reihenfolge folgende Unterlagen: Lebenslauf (mit Bewerbungsfoto), Arbeitszeugnisse (falls vorhanden) chronologisch rückwärts, Schulzeugnisse. Achte darauf, deine Zeugnisse nie im Original, sondern immer als Kopie beizufügen. Alle Unterlagen sollten natürlich sauber und gut lesbar sein.
E-MAIL-BEWERBUNG
Wenn in der Ausschreibung ausdrücklich eine Bewerbung per E-Mail ge- wünscht ist, dann halte dich daran. Die Unterlagen sind dieselben wie in der Bewerbungsmappe. Beachte aber Folgendes: Verschicke alle Dokumente möglichst in einer Datei (PDF). Maximal dürfen es zwei Dateien sein: Anschreiben und Lebenslauf in der ersten, Zeugnisse und andere Dokumente in der zweiten. Achte auf die Größe der Datei, am besten sind zwischen 2 und 3 MB, mehr als 5 MB sollten es nicht sein. In der E-Mail an sich reicht ein kurzer Text darüber, worum es geht. Das eigentliche Anschreiben gehört in den Anhang. Gib in die Betreffzeile ein, um welche Stelle du dich bewirbst.
WUSSTEST DU, …
… dass Personalverantwortliche sich im Schnitt nur 30 bis 60 Sekunden für das erste Sichten deiner Bewerbungsunterlagen nehmen?
… dass viele Unternehmen ihre zukünftigen Azubis bereits ein bis anderthalb Jahre vor Ausbildungsbeginn suchen?
… dass laut einer Unternehmensbefragung der IHK 2018 in mehr als jedem dritten Betrieb (34 %) Lehrstellen unbesetzt blieben?
DAS GEHÖRT IN DIE BEWERBUNGSMAPPE
Muss:
- Anschreiben (lose auf der Mappe)
- Lebenslauf mit Bewerbungsfoto
- Schulzeugnisse (Kopie!)
- wenn vorhanden: Arbeitszeugnisse chronologisch rückwärts
Wahlweise:
- Deckblatt zur Übersicht
- Motivationsschreiben
- Inhaltsverzeichnis der Anlagen
- Referenzen, Fort- und Weiterbildungen (Kopie!)
Falls verlangt:
• Kopie des Führerscheins
• Führungszeugnis (Kopie!)
ANSCHREIBEN – SO BIST DU ERFOLGREICH!
• Beantworte die vier W-Fragen
• Zeige Begeisterung für den Beruf
• Referenziere was du kannst
• Punkte mit Wissen zum Unternehmen
• Beende mit einer netten Aufforderung
• Bleibe bei der Wahrheit
• Keine formalen Schlampereien