Am 2. September zeichneten die Landwirtschaftskammer, der Bauernverband, der Verband landwirtschaftlicher Fachbildung, die Landjugend, der LandFrauenverband und die Gewerkschaft IG BAU die besten Ausbildungsbetriebe des Landes aus.
Mit der gemeinsamen Aktion wollen die Institutionen der Agrarbranche Zeichen für eine Ausbildungsqualität setzen und das große Ausbildungsengagement in der Landwirtschaft sichtbar machen. Die Investitionsbank Schleswig-Holstein würdigte die hervorragende Leistung des Ausbildungsbetriebes mit einem Preis.
VON EIGENEN AZUBIS VORGESCHLAGEN
Ausgezeichnet wird in diesem Jahr das Unter- nehmen von Hans Marxen aus Ketelsby im Kreis Schleswig-Flensburg. Wörtlich sagte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Ute Volquardsen: „Die jungen Menschen finden bei Ihnen hervorragende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung und einen besonderen Platz in der Familie. Ihnen gelingt es in besonderem Maße, die Lust am Lernen zu fördern und die Verantwortungsbereitschaft zu stärken. Bei Ihnen lernen die jungen Nachwuchskräfte die große Kraft guter Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb des Betriebes kennen – und den Mut, die Zukunft aktiv zu gestalten. Das gilt gerade unter schwierigen Rahmenbedingungen, wie sie aktuell für die Sauenhalter im Land bestehen.“ Der Betrieb Marxen wurde von mehreren seiner Auszubildenden für die Auszeichnung als Ausbildungsbetrieb des Jahres vorgeschlagen. Das ist ein Novum in dem mittlerweile zehnjährigen Auszeichnungsverfahren. Die große Verbundenheit der Auszubildenden mit Hans Marxen und seiner Partnerin zeigte sich im letzten Jahr auch bei einem Fest für alle Ehemaligen auf der Hofstelle.
JUNGEN MENSCHEN DAS WISSEN VERMITTELN
Für den Ausbildungsbetrieb des Jahres 2022, Hans Marxen und seine Familie, ist Berufsausbildung nicht nur die Notwendigkeit zur Nachwuchskräftesicherung, sondern ein echtes persönliches Anliegen: „Es ist immer wieder eine Freude, junge Menschen um sich zu haben und ihnen Wissen vermitteln zu können.
Wenn man dann sieht was später aus ihnen wird, freut man sich, dass man einen Teil dazu beigetragen hat.“ Hans Marxen hat seit dem Jahr 2000 über 30 junge Menschen zum Abschluss im Beruf Landwirt:in geführt. Regelmäßig sind zwei Auszubildende auf dem Betrieb.
Die Hofgeschichte des Betriebes Marxen geht bis in das 18. Jahrhundert zurück, damals schon mit rund 50 ha Nutzfläche in der Bewirtschaftung. Heute umfasst der Betrieb 200 Hektar, die fast ausschließlich als Ackerland (v.a. Getreide, Raps) genutzt werden. Es werden 200 Zuchtsauen gehalten. In diesem Jahr wurde ein tierwohlorientierter neuer Schweinestall fertiggestellt. Die geborenen Ferkel werden im Betrieb aufgezogen und als gemästete Schweine verkauft. Darüber hinaus setzt der Betrieb auf Erneuerbare Energien (Solaranlagen auf den Dächern der Lagerhallen und Stallungen, Blockheizkraftwerk mit Abwärmenutzung für die Getreidetrockung und Stallheizung).