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Die duale Berufsausbildung

Die meisten staatlich anerkannten Ausbildungsberufe sind nach dem dualen System aufgebaut und die duale Ausbildung ist damit die häufigste Form der Berufsausbildung in Deutschland. Du arbeitest im Ausbildungsbetrieb und besuchst parallel die Berufsschule.

Die duale Ausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf dauert zwei, drei oder dreieinhalb Jahre. Den praktischen und größeren Anteil der Ausbildung absolvierst du in deinem Ausbildungsbetrieb. Dort bekommst du alle praktischen Fähigkeiten vermittelt, die du für deinen späteren Beruf brauchst. In der Berufsschule lernst du alle wichtigen fachtheoretischen Inhalte, die speziell auf deinen Beruf zugeschnitten sind. Darüber hinaus stehen auch allgemeine Fächer auf dem Stundenplan wie zum Beispiel Deutsch, Politik und Sport.

Tatsächlich gibt es kein Gesetz, das einen Schulabschluss für die Aufnahme einer dualen Berufsausbildung vorschreibt. Da jedoch die Ausbildungsplätze gerade in den beliebtesten Berufen auch knapp und die Unternehmen zudem sehr auf einen guten Ausbildungsstand der Bewerber:innen angewiesen sind, hast du mit einem guten Schulabschluss eindeutig die besseren Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

ABGESCHLOSSENE AUSBILDUNG = HÖHERER SCHULABSCHLUSS


Wusstest du, dass du als Absolvent:in einer dualen Ausbildung ohne Schulabschluss am Ende der Ausbildung auch deinen Hauptschulabschluss in der Tasche hast? Voraussetzung hierfür ist, dass du in allen Fächern der Berufsschule im Abschlusszeugnis mindestens ein „Ausreichend“ erreichst. Das Gleiche gilt, wenn du mit Hauptschulabschluss eine duale Ausbildung abschließt, dann hast du offiziell einen Realschulabschluss. Hierfür musst du allerdings im Abschlusszeugnis der Berufsschule mindestens ein „Befriedigend“ erreichen und außerdem ausreichende Fremdsprachenkenntnisse nachweisen, die einem fünfjährigen Fremdsprachenunterricht entsprechen. Wenn du mit einem Realschulabschluss in die Ausbildung startest, kannst du sogar die Fachhochschulreife erwerben. Dafür musst du neben dem normalen Berufsschulunterricht zusätzliche Unterrichtsstunden in allgemeinbildenden Fächern belegen. Am Ende legst du – neben den normalen Prüfungen für den Berufsabschluss – eine Prüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife ab. Damit kannst du im Anschluss bundesweit an allen Fachhochschulen studieren.

WANN GEHT’S LOS?

Die meisten dualen Ausbildungen beginnen am 1. August oder am 1. September eines Jahres. Viele Firmen starten ihre Suche nach Auszubildenden bereits am Anfang des entsprechenden Jahres. Viele größere Unternehmen schreiben ihre Plätze ein ganzes Jahr vor dem Ausbildungsbeginn aus. Am besten bewirbst du dich also sehr frühzeitig um einen Ausbildungsplatz.

WIE SIEHT MEINE ARBEITSWOCHE AUS?

In der Regel wirst du während deiner Ausbildung drei oder vier Tage in der Woche im Betrieb arbeiten. An einem oder zwei Tagen in der Woche besuchst du die Berufsschule. In manchen Ausbildungen wird der Berufsschulunterricht auch in Blöcken abgehalten. Dies bedeutet, dass du jeweils über die Dauer von zwei bis sechs Wochen zur Schule gehst.

WELCHE PRÜFUNGEN STEHEN AN?

Während deiner Ausbildung legst du zwei große Prüfungen ab. Zunächst machst du die Zwischenprüfung, mit der du deinen Ausbildungsstand und die bisher erworbenen Fähigkeiten dokumentierst. Am Ende der Ausbildung steht deine Abschlussprüfung an. Für deine Leistungen in der Berufsschule bekommst du Schulhalbjahreszeugnisse sowie ein Abschlusszeugnis.

WAS VERDIENE ICH?

Du bekommst eine sogenannte Ausbildungsvergütung. Deren Höhe ist von Beruf zu Beruf unterschiedlich. In der Regel wird die Vergütung für die einzelnen Berufsgruppen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften vereinbart. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du während deiner Ausbildung finanzielle Unterstützung beantragen.